Was sind eigentlich … EAAs?

EAAs sind essenzielle Aminosäuren, die unter anderem für den Aufbau und die Regeneration von Muskeln zuständig sind.

Die Abkürzung EAA steht für Essential Amino Acids, zu Deutsch: essenzielle Aminosäuren. Dabei handelt es sich um Proteinbausteine, die vom menschlichen Organismus nicht selbst gebildet werden können, aber für die Aufrechterhaltung zahlreicher wichtiger Funktionen unverzichtbar sind – angefangen beim Nährstofftransport über Stoffwechselprozesse bis hin zur Wundheilung.

Die essenziellen Aminosäuren bilden eine Teilgruppe der sogenannten proteinogenen Aminosäuren. Wie der Name schon andeutet, sind sie am Aufbau von körpereigenem Eiweiß beteiligt, was man fachsprachlich Proteinbiosynthese nennt. Insgesamt werden acht essenzielle Aminosäuren unterschieden: Methionin, Valin, Leucin, Isoleucin, Lysin, Phenylalanin, Threonin und Tryptophan. Histidin hat den Status einer semi-essenziellen Aminosäure, da sie für Säuglinge essenziell ist, bei Erwachsenen aber als nicht-essenziell eingestuft wird, weil der Körper größere Mengen davon speichern kann und Mangelerscheinungen daher erst spät auftreten. Dennoch ist bisher nicht nachgewiesen, dass der Körper imstande ist, Histidin in größeren Mengen selbst zu bilden, weshalb es per definitionem als essenzielle Aminosäure zu betrachten ist.

Abnehmen oder Muskeln aufbauen? Mit EAAs geht beides

EAAs sind in jeder Hinsicht grundlegend für unsere Muskulatur, da sie an sämtlichen Prozessen rund um den Aufbau und Erhalt unserer Muskeln beteiligt sind. Sie wirken am Muskelstoffwechsel mit und sind Voraussetzung für die Proteinbiosynthese, die wiederum Voraussetzung für das Muskelwachstum und die Reparatur geschädigter Muskelzellen ist. Wer an Muskelmasse zulegen möchte, sollte daher darauf achten, sich EAAs in ausreichender Menge zuzuführen – entweder über eiweißhaltige Lebensmittel oder mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln.

EAAs verhindern auch, dass Muskelmasse abgebaut wird. Das ist im Rahmen von Diäten relevant. Um abzunehmen, muss bekanntermaßen ein Kaloriendefizit bestehen, d.h. man muss weniger Kalorien zu sich nehmen, als man verbraucht. Problematisch daran ist, dass dabei nicht nur Fett, sondern auch fettfreie Körpermasse, unter anderem also auch Muskeln abgebaut werden. EAAs können dem entgegenwirken, so dass man weiterhin Gewicht und Fett verliert, seine Muskeln jedoch erhält.

Was ist besser: BCAAs oder EAAs?

Beschäftigt man sich mit EAAs, begegnet man früher oder später zwangsläufig dem Begriff BCAAs.

Dabei handelt es sich um verzweigtkettige Aminosäuren (Branched Chain Amino Acids). Sie umfassen drei der acht EAAs, nämlich Valin, Leucin und Isoleucin. Im Sportbereich zählen BCAAs zu den beliebtesten Supplementen, was damit zu tun hat, dass sie im Gegensatz zu anderen Aminosäuren nicht in der Leber, sondern vorrangig im Muskel verstoffwechselt werden. Dadurch begünstigen sie den Muskelaufbau und liefern Muskelzellen gleichzeitig Energie. Zudem regen sie die Ausschüttung von Insulin an, was sich positiv auf die anabole Phase, also die Phase des Muskelwachstums auswirkt.

Ob EAAs oder BCAAs besser sind, lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern hängt vielmehr davon ab, welche Ziele man im Sport und für seine Gesundheit verfolgt. EAA-Supplemente enthalten sämtliche essenziellen Aminosäuren und sind die richtige Wahl, wenn man seinen Körper grundsätzlich besser mit Proteinen versorgen möchte. Sie liefern quasi das Gesamtpaket, der Anteil an Leucin, Lysin und Valin fällt aber geringer aus als bei BCAAs. Deswegen sind Letztere empfehlenswert, wenn es darum geht, gezielt Muskeln aufzubauen und die Leistung zu steigern.

EAAs sind für unseren Organismus lebensnotwendig, deswegen ist es wichtig, sie sich in ausreichender Menge zuzuführen. Wer seinen Körper umfänglich mit allen essenziellen Aminosäuren versorgen möchte und es nicht schafft, seinen Bedarf über die Ernährung zu decken, liegt mit EAA-Supplementen richtig.

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