Low-Carb-Ernährung und Krebsprävention

In Industrieländern zählt Krebs neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den häufigsten Todesursachen. Kann eine Low-Carb-Ernährung bei der Prävention helfen? 

Krebserkrankungen haben in der westlichen Welt ein hohes Niveau erreicht und reihen sich neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfällen in die am häufigsten vorkommenden Todesursachen ein. Laut Statistischem Bundesamt sind allein in Deutschland im Jahr 2021 über 237.000 Menschen infolge einer Krebserkrankung gestorben. Dank medizinischem Fortschritt, verbesserter Vorsorge und Methoden zur Früherkennung sind die Chancen auf Heilung oder zumindest eine höhere Lebenserwartung zwar gestiegen, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sich Krebs mittlerweile zu einer Volkskrankheit entwickelt hat, die viele Menschen betrifft. 

Mögliche Ursachen für eine Krebserkrankung 

Eine Krebserkrankung kann mannigfaltige Ursachen haben. Häufig ist sie auf eine komplexe Verkettung mehrerer Faktoren zurückzuführen. Genetische Vorbelastungen und Vorerkrankungen können die Entstehung genauso begünstigen wie Umwelteinflüsse (etwa UV-Strahlung), Gift- und Schadstoffe. Auch der Lebensstil und die Ernährung spielen eine potenzielle Rolle. So ist beispielsweise bekannt, dass das Rauchen das Risiko für Krebserkrankungen unterschiedlicher Art erhöht – angefangen bei Lungenkrebs bis hin zu Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. 

Alkoholkonsum und eine ungesunde Ernährungsweise können ebenfalls Ursachen für Krebsentstehung sein. Kritisch ist beispielsweise der übermäßige Verzehr verarbeiteter Produkte, die mit diversen Zusatzstoffen angereichert sind und kaum bis gar keine wichtigen Nährstoffe, Vitamine oder Mineralien, sondern Unmengen an Zucker enthalten. Der Körper erhält dadurch nicht das, was er für die Aufrechterhaltung seiner Funktionen braucht, beispielsweise für den Aufbau seines Immunsystems. Bewegungsmangel und starkes Übergewicht können das Risiko, an Krebs zu erkranken, ebenso erhöhen. 

Kann eine Low-Carb-Ernährung Krebs vorbeugen? 

Eine Low-Carb- oder Keto-Ernährung kann zwar nicht unmittelbar vor einer Krebserkrankung schützen, weil hierfür eine ganze Reihe weiterer Faktoren einbezogen werden müssen, wie wir gesehen haben. Sie kann aber dabei helfen, gesund zu essen und das Risiko, an Krebs zu erkranken, zu reduzieren. Im Fokus von Low Carb und Keto stehen hochwertiges Eiweiß und gesunde Fette. Kohlenhydrate sind auf ein Minimum reduziert – sowohl langkettige als auch kurzkettige. Das ist insofern von Bedeutung, als sämtliche Formen von Kohlenhydraten im Körper zu Zucker umgewandelt werden. Zucker ist wiederum ein Nährstoff für Krebszellen. Er dient ihnen als Energiequelle, um sich zu teilen und zu wachsen. Je mehr Zucker ihnen zur Verfügung steht, desto schneller können sich die Krebszellen vermehren. Es geht nicht darum, den Zucker effizient zu verwerten, sondern um eine rasche Energiebereitstellung. Krebszellen wählen daher eine ineffiziente Verwertungsmethode, für deren Ausgleich sie etwa das 10-fache an Zucker benötigen. 

Bei einer Low-Carb- und Keto-Ernährung sind Kohlenhydrate und Zucker quasi tabu. Stark verarbeitete Lebensmittel wie Wurst und Schinken, Fast Food und Convenience Food, die häufig viel Industriezucker und schlechte Fette enthalten sowie Übergewicht begünstigen, sind aus der Ernährung ausgeschlossen. (Welche Vorteile ein Zucker-Detox hat, erklären wir dir hier.) Stattdessen stehen frische und möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel wie Fisch, Eier und Gemüse auf dem Speiseplan – idealerweise regionaler Herkunft und aus biologischem Anbau. Auch Alkohol, Softdrinks und andere Getränke, die Zucker bzw. Kohlenhydrate enthalten, sind mit einer Low-Carb-Ernährung nicht vereinbar. 

Low Carb als Fundament für eine gesunde Lebensweise 

Low Carb und Keto verzichten auf verarbeitete Produkte, Zucker und Alkohol und können in dem Zusammenhang das Risiko, ernährungsbedingt an Krebs zu erkranken, senken sowie bei der klassischen Krebstherapie unterstützen. Durch den Verzicht auf Zucker kann auch weiteren Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck vorgebeugt werden. Dementsprechend rentieren sich beide Ernährungsweisen in mehrfacher Hinsicht. Selbst wenn die Studienlage zu den Effekten einer ketogenen Ernährung auf die Krebsprävention und -therapie noch nicht ganz eindeutig ist, würde wohl kaum jemand abstreiten, dass Zuckerverzicht erheblich gesünder ist als Zuckerkonsum. Mit einer abwechslungsreichen, ausgewogenen und gesunden Low-Carb- oder Keto-Ernährung kann man seinem Körper wichtige Nährstoffe, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente zuführen und in Verbindung mit ausreichend Bewegung Übergewicht vorbeugen, was nicht nur der körperlichen Gesundheit zuträglich ist, sondern sich auch positiv auf das seelische Wohlbefinden auswirken und die Lebensqualität steigern kann.  

Wer low carb oder ketogen isst, ohne einseitig zu werden, viel Bewegung in seinen Alltag integriert und Risikofaktoren so weit wie möglich minimiert, hält sich fit und legt einen wichtigen Grundstein für ein gesundes Leben.  

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