Zinkmangel kann durch eine einseitige Ernährung, aber auch durch Erkrankungen entstehen. Die Symptome sind vielfältig und reichen von Hautentzündungen bis zur Infektanfälligkeit.
Zink ist ein echtes Multitalent, denn es ist an vielen Funktionen im menschlichen Körper beteiligt. Es ist von Bedeutung für den Stoffwechsel und das Zellwachstum, für das Immunsystem und die Wundheilung, für die Gesundheit von Haut und Haaren und vieles mehr. Als essenzielles Spurenelement ist Zink für den Menschen lebensnotwendig, kann aber nicht selbst vom Organismus gebildet werden. Das bedeutet, dass es über die Nahrung zugeführt werden muss – und zwar in aller Regelmäßigkeit, denn es gibt keine Speicherorgane, die es ermöglichen würden, Zinkdepots anzulegen. Gelingt es nicht, den Bedarf an Zink zu decken, kommt es zu einem Mangel, der von diversen Symptomen begleitet sein kann.
Wie ein Zinkmangel entsteht
Ein Zinkmangel kann ernährungsbedingt entstehen. Das Risiko besteht dann, wenn man sehr einseitig isst, beispielsweise weil man ein bestimmtes Ernährungskonzept verfolgt oder Diät hält. Lebensmittel, die Zink enthalten, sind rotes Fleisch, Molkerei- und Tierprodukte (Milch, Käse, Eier), Meeresfrüchte, Nüsse (Pekannüsse, Cashews), Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Nimmt man vorwiegend Nahrungsmittel zu sich, die wenig bis kein Zink liefern, kann es passieren, dass der Bedarf ungedeckt bleibt, woraus ein Mangel resultiert.
Es muss aber nicht immer eine falsche Ernährung Ursache sein. Liegt eine chronische Darmerkrankung vor, ist der Körper oft nicht in der Lage, ausreichend Zink aus der Nahrung aufzunehmen, obwohl man ausgewogen isst. Auch anhaltende Durchfälle können zu einem Zinkmangel führen, da der Körper viel Flüssigkeit verliert und damit Mineralstoffe und Spurenelemente ausschwemmt. Zudem können ein übermäßiger Konsum an Alkohol und die Anwendung von Diuretika (entwässernde Medikamente) einen Zinkmangel hervorrufen oder begünstigen.
Zink und die Phytatzufuhr
Bei der Aufnahme von Zink aus der Nahrung spielt noch ein weiterer Faktor eine Rolle, und zwar die Phytatzufuhr. Phytat verhindert, dass Zink vom Körper absorbiert werden kann, indem es das Spurenelement im Magen-Darm-Trakt bindet. Enthalten ist Phytat vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln, die als Saatgut dienen. Dazu zählen auch Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte, die eigentlich als Zinklieferanten gelten. Hintergrund ist der, dass Phytat bzw. Phytinsäure die Aufgabe hat, der Pflanze Mineralstoffe und Spurenelemente zuzuführen, damit sie keimen kann.
Wer übermäßig viele phytatreiche Lebensmittel zu sich nimmt, läuft Gefahr, seinen Zinkbedarf nicht decken zu können. Immerhin gibt es Möglichkeiten, dagegen zu steuern: Entweder man senkt den Phytatgehalt in besagten Lebensmitteln durch spezielle Zubereitungsmethoden wie Einweichen, Keimung oder Sauerteiggärung, damit das Zink besser vom Körper aufgenommen werden kann, oder man führt sich gleichzeitig tierische Lebensmittel zu, die per se besser bioverfügbares Zink enthalten.
Zinkmangel und seine Symptome
Die Symptome eines Zinkmangels sind verhältnismäßig unspezifisch. Nichtsdestoweniger gibt es Erscheinungen, die häufiger zu beobachten sind. Zu den Symptomen, die früh und bei einem leicht ausgeprägten Mangel auftreten, gehören beispielsweise Appetitlosigkeit, Lustlosigkeit und Gereiztheit. Darüber hinaus kann es zu Veränderungen an den Nägeln sowie zu trockener Haut, leichten Ausschlägen und Hautentzündungen kommen. Eine verringerte Immunabwehr, ein gestörtes Geschmacks- und Geruchsempfinden und Nachtblindheit zählen ebenfalls zu den frühen Symptomen.
Mangelerscheinungen, die später und bei einem schweren Zinkmangel auftreten, sind Hautentzündungen, die sich häufig in Form von geröteten und schuppigen Stellen mit Bläschenbildung rund um den Mund zeigen. Auch die Fingerknöchel, Fußgelenke, Ellbogen und Knie können betroffen sein. Die fortwährende Schwächung des Immunsystems hat eine erhöhte Infektanfälligkeit zur Folge. Weitere mögliche Symptome sind, dass Haare büschelweise ausfallen, die Augen empfindlich auf Licht reagieren und Wunden schlecht heilen. Durchfall und Mattigkeit sind ebenfalls mögliche Begleiterscheinungen.
Zwar kommt ein Zinkmangel in westlichen Ländern mit guter Versorgungslage relativ selten vor, nichtsdestoweniger gibt es Risikogruppen, die ihren Zinkbedarf im Blick behalten sollten. Dazu gehören beispielsweise Menschen mit Darmerkrankungen, aber auch vegan oder vegetarisch lebende Menschen. Im Fall eines Zinkmangels können Nahrungsergänzungsmittel Abhilfe schaffen. Supplemente bieten die Möglichkeit, den Tagesbedarf an Zink zu decken und auf diese Weise einem Mangel vorzubeugen. Zink-Bisglycinat kann vom Körper besonders gut aufgenommen werden und ist daher gut als zusätzliche Zinkquelle geeignet.
Ob Risikogruppe oder nicht – generell empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass der individuelle Bedarf an Zink gedeckt ist. Das Spurenelement ist von großer Bedeutung für unseren Körper, so dass es einen Mangel unbedingt zu vermeiden gilt.