Was ist eigentlich … L-Lysin?

L-Lysin gehört zu den essenziellen Aminosäuren. Es trägt zum Aufbau von Muskeln und deren Regeneration sowie vielen weiteren wichtigen Körperfunktionen bei. 

L-Lysin ist eine proteinogene Aminosäure, die der menschliche Körper nicht selbst herstellen kann. Sie muss über die Nahrung zugeführt werden, um den täglichen Bedarf zu decken, und wird daher als essenziell eingestuft. Damit reiht sie sich in insgesamt acht für den Menschen essenzielle Aminosäuren ein. Als Eiweißbaustein ist L-Lysin am Aufbau und an der Wiederherstellung von Muskeln (Regeneration) beteiligt. Außerdem spielt es bei zahlreichen weiteren Körperfunktionen eine wichtige Rolle. Für Sportler und Sportlerinnen ist L-Lysin interessant, weil es dabei helfen kann, optimale Trainingseffekte zu erzielen, indem es die Muskeln in ihrer Funktion unterstützt – sei es beim Kraft- oder Ausdauersport, beim Masseaufbau oder beim Abnehmen. 

Eine Aminosäure mit vielen Talenten 

L-Lysin ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen und Körperfunktionen sind. Es trägt zur Bildung von Enzymen, Hormonen und Antikörpern bei und ist dementsprechend von Bedeutung für das Immunsystem, fürs Wachstum, bei der Zellteilung und bei der Wundheilung. Darüber hinaus leistet es einen Beitrag zum Aufbau von Kollagen, das nicht nur für Haut, Haare, Nägel und Bindegewebe, sondern auch für Knorpel, Bänder, Sehnen, Gelenke, Faszien und somit für den kompletten Bewegungsapparat wichtig ist. 

Des Weiteren wird L-Lysin zur Behandlung von Herpesinfektionen eingesetzt. Dazu muss man wissen, dass L-Lysin als Gegenspieler von L-Arginin fungiert. L-Arginin ist eine weitere Aminosäure, die Nährboden für Herpes ist und Infekte verschlimmert. L-Lysin wird verabreicht, um akute Symptome zu lindern, aber auch neuen Infektionen vorzubeugen. Möglich wird das dadurch, dass sich beide Aminosäuren gegenseitig beeinflussen. So behindern zu hohe Mengen L-Arginin die Aufnahme von L-Lysin und umgekehrt. Indem man dem Körper also L-Lysin zuführt, wird die Aufnahme von herpesbegünstigendem L-Arginin gehemmt. 

Das Traumduo für den Sport: L-Lysin und L-Carnitin 

Ebenfalls notwendig ist L-Lysin für den Aufbau anderer Aminosäuren und für die Proteinbiosynthese, also der körpereigenen Bildung von Eiweiß. Es kann katabolen Prozessen, also dem Abbau von Muskeln nach Belastungsphasen, entgegenwirken und den Muskelaufbau fördern. Außerdem unterstützt es die Wirkung von BCAAs (Branched Chain Amino Acids), also den verzweigtkettigen Aminosäuren L-Leucin, L-Isoleucin und L-Valin, die als besonders bedeutsam für den Aufbau von Proteinen und demzufolge von Muskelmasse gelten. Es kann daher sinnvoll sein, L-Lysin mit BCAAs zu kombinieren und auf diese Weise die Muskelentwicklung zu begünstigen. 

Attraktiv für Sporttreibende ist L-Lysin auch, weil es im Zusammenspiel mit L-Methionin an der Bildung von L-Carnitin beteiligt ist. L-Carnitin unterstützt nicht nur das Immunsystem und Entgiftungsprozesse, sondern auch die Leistungsfähigkeit im Sport. Zudem kann es dabei helfen, die Fettverbrennung anzukurbeln, indem es Lipide verbrennt und zur Energiegewinnung bereitstellt sowie den Aufbau von Muskeln fördert, die im Ruhezustand mehr Energie verbrauchen – perfekt, wenn es ums Abnehmen geht.  

L-Lysin in der Ernährung 

Ein normaler Bedarf an L-Lysin kann gut über die Ernährung gedeckt werden. Enthalten ist die Aminosäure vor allem in tierischen und eiweißhaltigen Produkten, allen voran Rind- sowie Hähnchenfleisch, Eiern, Vollmilch und Milchprodukten wie Käse, aber auch in Thunfisch und Lachs. Wer sich vegan oder vegetarisch ernährt, kann allerdings Probleme haben, seinen Bedarf zu decken, denn viele pflanzliche Lebensmittel enthalten Lysin in deutlich geringeren Mengen. Zwar haben manche Hülsenfrüchte und Getreideprodukte wie Haferflocken, Kichererbsen, Linsen, Mais oder Buchweizen einen vergleichsweise hohen Lysin-Anteil, sie enthalten aber gleichsam viele Kohlenhydrate und sind mit einer Low-Carb-Ernährung daher weniger vereinbar. Es kann also passieren, dass aufgrund der individuellen Ernährungsweise oder eines höheren Bedarfs, etwa wegen sportlicher Aktivität, nicht ausreichend L-Lysin zugeführt wird. In dem Fall schaffen Nahrungsergänzungsmittel Abhilfe. 

Als Bestandteil von körpereigenem Eiweiß kommt L-Lysin eine hohe Bedeutung zu. Deswegen und aufgrund seiner vielfältigen Eigenschaften ist es gut als Supplement für Sporttreibende und Menschen mit erhöhtem Bedarf geeignet. 

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