Chlorella ist eine mikroskopisch kleine Grünalge, die sich als Nahrungsergänzungsmittel großer Beliebtheit erfreut. Wir verraten dir, was in ihr steckt.
Chlorella zählt neben Spirulina zu den bekanntesten Superfood-Algen. Im Gegensatz zu ihrer blaugrünen Kollegin, die eigentlich gar keine Alge ist, sondern zu den Cyanobakterien gehört, handelt es sich bei Chlorella tatsächlich um eine Pflanze. Charakteristisch für die Mikroalge ist ihre grüne Farbe, die auf das enthaltene Chlorophyll zurückzuführen ist. Sie kommt aufgrund ihrer ernährungsphysiologischen Eigenschaften vor allem als Nahrungsergänzungsmittel und für die Herstellung von Lebensmitteln zum Einsatz, wird aber auch als Bestandteil von Kosmetika genutzt.
Eine kleine Alge mit langer Geschichte
Chlorella heißt übersetzt so viel wie die „kleine Grüne“, was ihr Äußeres treffend beschreibt. Genau genommen referiert der Name auf eine Gattung von Süßwasseralgen, zu der aktuell mehr als 20 anerkannte Arten zählen. Diese bestehen aus einzelligen Organismen und besitzen im Gegensatz zu Vertretern der Gattung der Spirulina einen echten Zellkern. Ist von Chlorella die Rede, meint man üblicherweise Chlorella vulgaris, die wie ihre Artverwandten kugelförmige Zellen mit einem Durchmesser von 4 bis 10 μm aufweist und mit bloßem Auge nicht erkennbar ist. Aufgrund ihrer geringen Größe ist auch die Bezeichnung Mikroalge geläufig.
Chlorella-Algen sind weltweit verbreitet und wachsen sowohl in stehenden Gewässern als auch in Fließgewässern sowie an festen Oberflächen. Sie wurden zwar erst im 19. Jahrhundert entdeckt, ihre Geschichte reicht jedoch sehr viel weiter zurück. Tatsächlich existiert die Algengattung bereits seit 2,5 Milliarden Jahren und zeichnet sich durch ein außergewöhnliches Anpassungsvermögen aus. Sie trotzt selbst widrigen Lebensbedingungen und ist daher relativ anspruchslos, was ihre Kultivierung betrifft. Angebaut werden Chlorella-Algen in den USA, in Asien und in Europa, unter anderem auch in Deutschland.
Zur Nährstoffzusammensetzung von Chlorella
In den 1950er Jahren begann man Chlorella stärker in den Blick zu nehmen, was die Bekämpfung
von Welthunger und Mangelernährung betrifft. Grund dafür ist ihre Nährstoffzusammensetzung.
Chlorella-Algen bestehen zu 50 bis 60 Prozent aus Eiweiß und enthalten alle für den Menschen essentiellen Aminosäuren: Leucin, Isoleucin, Valin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin und Tryptophan. Diese Aminosäuren sind für den Menschen lebensnotwendig, können aber nicht selbst vom Organismus gebildet werden, weswegen man sie sich über die Nahrung zuführen muss.
Darüber hinaus rückt Chlorella als Lieferant für ungesättigte Fettsäuren (EPA, DHA) und als Quelle für Vitamine, Mineralien und Antioxidantien zunehmend in den Fokus. Unter den Antioxidantien ist vor allem das enthaltene Chlorophyll hervorzuheben, das eine wichtige Funktion bei der Photosynthese erfüllt und auch für den Menschen von Bedeutung ist. Da Chlorella-Algen im Vergleich zu anderen Pflanzen besonders viel Chlorophyll enthalten, sind sie in der Lage, Schadstoffe aus der Umgebung zu binden, und können bei Entgiftungsprozessen unterstützen. Da Chlorophyll basisch wirkt, können sie zu einem ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt beitragen.
Chlorella als Nahrungsergänzungsmittel und in der Küche
Chlorella-Algen werden in Form von Pulver, Tabletten oder Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Während sich Chlorella-Pulver sehr gut zum Einrühren in Wasser oder Smoothies eignet, lassen sich Chlorella-Tabletten und -Kapseln einfacher dosieren und unkompliziert einnehmen. Ähnlich wie Spirulina ist Chlorella neutral im Geschmack und eignet sich aufgrund ihrer intensiven grünen Farbe sehr gut zum Aufpeppen von Speisen. Der Nährstoffgehalt von Chlorella-Algen variiert abhängig davon, unter welchen Bedingungen sie angebaut und weiterverarbeitet werden. Wichtig sind eine schonende Filterung und Trocknung, um so viele Nährstoffe wie möglich zu erhalten. Empfehlenswert ist es, zu Produkten aus 100% biologischem Anbau zu greifen, die unter kontrollierten und optimalen Wachstumsbedingungen entstanden sind und keine unnötigen Zusätze enthalten.
Chlorella ist eine Mikroalge mit vielen Talenten, die sich sehr einfach in die Ernährung integrieren lässt. Aufgrund ihres geringen Kohlenhydratanteils ist sie wunderbar mit dem Low-Carb- und Keto-Konzept vereinbar.