Ein Mangel an Magnesium kann lange unbemerkt bleiben, da sich Symptome erst spät äußern. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von einseitiger Ernährung bis zum genetischen Defekt.
Magnesium zählt zu den Mineralstoffen, die für Menschen lebensnotwendig sind. Es kann vom Körper aber nicht selbst produziert werden. Der Bedarf lässt sich also nur decken, wenn es in ausreichendem Maß über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel zugeführt wird. Magnesium ist an zahlreichen Körperfunktionen beteiligt. Es trägt zu einer normalen Nerven- und Muskeltätigkeit bei und ist wichtig für den Erhalt der Herzfunktion. Des Weiteren spielt es eine Rolle beim Aufbau von Knochen und Zähnen und ist von Bedeutung für den Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel. Ohne Magnesium wäre es unserem Organismus nicht möglich, Energie aus Fetten und Kohlenhydraten zu beziehen. Betrachtet man all die wichtigen Funktionen, an denen Magnesium beteiligt ist, wird klar, dass ein Mangel nicht folgenlos bleiben kann. Nimmt man zu wenig Magnesium zu sich, äußert sich das in unangenehmen Symptomen, die sich zu ernsten Erkrankungen entwickeln können.
Wie entsteht Magnesiummangel?
Ein Mangel an Magnesium kann vielerlei Ursachen haben. Eine davon ist eine einseitige und unausgewogene Ernährungsweise. Nimmt man zu wenig Lebensmittel zu sich, die Magnesium enthalten, etwa weil man eine Diät oder ein spezielles Ernährungskonzept verfolgt, kann es passieren, dass im Verlauf der Zeit ein Mangel entsteht. Das Risiko ist umso größer, je höher der Bedarf an Magnesium ist. Dieser kann nämlich in Belastungssituationen steigen. Gerade Sportler und Sportlerinnen, die ihren Körper regelmäßig stark beanspruchen, haben einen erhöhten Bedarf an Magnesium (welche Mineralien beim Sport noch wichtig sind, erfährst du hier). Zum einen, weil sie durch das vermehrte Schwitzen viel von dem Mineralstoff verlieren, und zum anderen, weil die Muskeln verstärkt ATP benötigen. ATP (Adenosintriphosphat) ist der wichtigste Energielieferant in unseren Zellen. Um es aufzuspalten und daraus Energie zu gewinnen, ist Magnesium erforderlich. Fehlt es, können die Körperzellen nicht optimal arbeiten. Ein erhöhter Magnesiumbedarf entsteht nicht nur durch Sport, sondern bei intensiver körperlicher Belastung im Allgemeinen. Auch Stress ist ein Faktor für Magnesiummangel. Sind wir überfordert oder stehen unter Druck, schüttet unser Körper vermehrt Adrenalin und Kortisol aus. Das führt zu einem erhöhten Magnesiumverbrauch, der kompensiert werden muss.
Weitere Ursachen für Magnesiummangel können spezifische Erkrankungen sein. Dazu zählen chronische Darmerkrankungen und Resorptionsstörungen, durch die die Aufnahme von Magnesium aus der Nahrung beeinträchtigt ist. Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Nierenerkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen und Bauchspeichelentzündungen können den Magnesiumhaushalt ebenfalls negativ beeinflussen. Starke Durchfälle und häufiges Erbrechen sind weitere Faktoren, die einen Magnesiummangel begünstigen. Es gibt auch genetische Defekte, die ursächlich sein können. Dazu zählt beispielsweise das Gitelman-Syndrom, eine sehr seltene Erbkrankheit, die die Nieren betrifft. Hier ist der körpereigene Schutzmechanismus, der bei gesunden Menschen verhindert, dass zu viel Magnesium ausgeschieden wird, ausgehebelt. Auch Medikamente, vor allem Entwässerungsmittel, Abführmittel, kortisonhaltige Präparate oder auch die Antibabypille können die Entstehung eines Magnesiummangels fördern.
Symptome bei Magnesiummangel
Da Magnesium an vielen verschiedenen Körperfunktionen beteiligt ist, kann sich ein Mangel auf vielfältige Weise äußern. Zu den am häufigsten auftretenden Symptomen zählen Muskelkrämpfe, die vor allem die Waden, aber auch andere Körperpartien betreffen können und insbesondere nachts oder beim Sport auftreten. Zuckende Augenlider, Muskelkribbeln, Taubheitsgefühle, Schwindel, Verspannungen, Migräne, Kopfschmerzen, kalte Hände und Füße können ebenfalls auf einen Magnesiummangel hindeuten. Weitere mögliche Erscheinungen sind Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit, Unruhe und Gereiztheit. Liegt ein sehr starker Mangel vor, können Herzrhythmusstörungen und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems die Folge sein. Darüber hinaus kann es passieren, dass ein Mangel an Magnesium zu einem Mangel an weiteren Mineralstoffen wie Kalium (hier liest du mehr darüber) oder Calcium führt. So wird Magnesium benötigt, Calcium in den Knochen einzulagern. Wenn es fehlt, kann das zu einem Calciummangel führen.
Ist ein Mangel an Magnesium diagnostiziert, kann man mit einer Anpassung der Ernährungsgewohnheiten meist schon einiges bewirken. Grundsätzlich ist es möglich, den Bedarf durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu decken. Sollte jedoch ein erhöhter Magnesiumbedarf bestehen, etwa aufgrund von intensivem Sport, kann es sinnvoll sein, auf Supplemente zurückzugreifen. Entsprechende Präparate werden auch bei fortgeschrittenem Mangel verschrieben.
Da der menschliche Körper Magnesium für die Aufrechterhaltung seiner Funktionen braucht, ist es wichtig, auf eine ausreichende Zufuhr zu achten und zu verhindern, dass es überhaupt erst zu Symptomen kommt.