Folsäuremangel: Ursachen und Symptome

Folsäure ist ein vielseitiges Vitamin, das an zahlreichen Prozessen im Körper beteiligt ist. Ein Mangel kann schwerwiegende Auswirkungen haben.

Folsäure ist ein für Menschen lebenswichtiges Vitamin. Es ist vor allem während der Schwangerschaft enorm wichtig, da ein Mangel zu Entwicklungsstörungen beim Kind führen kann, die insbesondere das Nervensystem und den Aufbau von Wirbelsäule und Rückenmark betreffen. Aber auch für erwachsene Menschen kann es Folgen haben, wenn sie zu wenig Folsäure zu sich nehmen. Da das Vitamin vom Körper nicht selbst gebildet werden kann, muss es über die Nahrung zugeführt werden. Aber worin ist Folsäure enthalten und um was handelt es sich dabei eigentlich genau?

Was ist Folsäure?

Folsäure ist ein wasserlösliches Vitamin, das zu den B-Vitaminen gehört und als Vitamin B9 bezeichnet wird. Es ist für Wachstums- und Stoffwechselprozesse im Körper verantwortlich und unter anderem an der Herstellung von Erbsubstanz sowie roter und weißer Blutkörperchen beteiligt. Außerdem hat es eine Funktion bei der Verwertung von Eiweiß, das heißt, es wird gebraucht, um Eiweißstoffe auf- oder umzubauen.

Neben dem Begriff Folsäure begegnet man häufig der Bezeichnung Folat. Folate sind ursprüngliche Verbindungen, die natürlich in Lebensmitteln vorkommen, wohingegen Folsäure synthetisch hergestellt wird. Folsäure ist also künstlich produziertes Folat, das in Nahrungsergänzungsmitteln und in Arzneimitteln zum Einsatz kommt. Obwohl nicht in jedem Kontext synthetische Verbindungen gemeint sind, spricht man im Regelfall von Folsäure, da sich der Begriff schlicht in der Alltagssprache etabliert hat.

Wie kann ein Folsäuremangel entstehen?  

Prinzipiell kann ein normaler Bedarf an Vitamin B9 durch eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung gedeckt werden. Enthalten ist Folat beispielsweise in grünem Gemüse (Spinat, Brokkoli, Feldsalat, Porree, Rosenkohl), Leber, Eigelb und Zitrusfrüchten. Trotzdem passiert es, dass Menschen zu wenig davon zu sich nehmen. Ursachen dafür können eine einseitige bzw. Mangelernährung, aber auch chronische Darmerkrankungen sein, die die Aufnahme von Folsäure aus der Nahrung beeinträchtigen.

Weitere Faktoren, die die Folsäurezufuhr stören können, sind ein gesteigerter Alkohol- und Zigarettenkonsum sowie bestimmte Medikamente, etwa Magensäurebinder, Aspirin, Antibiotika oder die Antibabypille. Dem Risiko eines Folsäuremangels sind vor allem Menschen mit erhöhtem Bedarf ausgesetzt. Dazu zählen insbesondere Frauen mit Kinderwunsch, Schwangere und Stillende.

Symptome eines Folsäuremangels

Ein Folsäuremangel kann sich auf verschiedene Weise äußern – angefangen bei Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gereiztheit, abfallender Leistungsfähigkeit und Konzentrationsstörungen bis zu Gewichtsverlust, Blässe, unreiner Haut und Haarausfall. Ebenso kann sich ein Kribbeln oder Brennen auf der Zunge bemerkbar machen. Auch eine entzündlich gerötete, glatte Zunge kann ein Symptom für Folsäuremangel sein. Entzündungen der (Darm-)Schleimhaut, Durchfall, Herz-Kreislauf-Probleme, erhöhte Blutungsneigung und Infektanfälligkeit sowie Atembeschwerden bis hin zu Atemnot sind ebenfalls mögliche Erscheinungen. Die Symptome bei Erwachsenen sind denen eines Vitamin-B12-Mangels sehr ähnlich und ebenso unspezifisch, daher ist es ratsam, sich auf beides testen zu lassen, wenn der Verdacht auf einen Vitaminmangel besteht.

Vor allem für Ungeborene, Früh- und Neugeborene kann es schwerwiegende Folgen haben, wenn sie im Mutterleib bzw. nach der Geburt nicht ausreichend mit Folsäure versorgt werden. Hier besteht die Gefahr schwerer gesundheitlicher Schädigungen auf Lebenszeit. Zu den bekanntesten Folgen zählen Neuralrohrdefekte, die zu Nervenschäden, Behinderungen und Lähmungen führen können.

Folsäuremangel therapieren

Wird ein Folsäuremangel diagnostiziert, orientiert sich die Therapie an den Ursachen. Ist eine Erkrankung ausschlaggebend, wird diese behandelt – etwa durch die Gabe von Medikamenten. Ist der Mangel ernährungsbedingt entstanden, steht die vermehrte Aufnahme folathaltiger Lebensmittel auf dem Plan. Die Supplementierung von Folsäure kann ebenfalls sinnvoll sein und wird beispielsweise für Schwangere, Stillende, Frauen mit Kinderwunsch und anderen Menschen mit erhöhtem Bedarf ohnehin empfohlen. Wichtig ist, die Zufuhr ärztlich abzuklären, um eine Überdosierung zu vermeiden.

Ein Mangel an Folsäure kann nicht nur unangenehme, sondern schlimme Folgen haben. Das Vitamin ist vor allem während der Schwangerschaft, aber auch für Kinder und Erwachsene im Allgemeinen wichtig, so dass es ratsam ist, bei Verdacht auf einen Mangel schnell ärztlichen Rat einzuholen.

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